Pflegen, was blüht

Und würd die Welt morgen endgültig zerstört,

heut Bäume noch pflanzen und Schulden begleichen,

hätt Luther einst angelobt, hab ich gehört.

Was kann dieser Spruch uns im Heute erhellen?

Wer hat schon ein Grundstück, um Bäume zu pflanzen?

Schuldtilgung programmgelenkt Raten erreichen.

Neuzeitlichen Drohungen gilt’s, sich zu stellen!

Und gleich wird die Welt in den Abgrund nicht tanzen.

 

 

Wer Welt, die er wünscht, so gut lebt, wie er kann,

pflegt Wurzeln, drauf Frucht wachsen mag mit der Zeit.

Die, sei sie auch klein, Andern Zeichen wär dann,

die träumen, Gewohntes ins Beßre zu heben.

Wer könnte schon Alles zurückgeben je,

was Umfeld zum Wachstum gestellt ihm bereit?

Doch Teile davon Andern weiterzugeben,

verringert Gefahren, daß Mangel entsteh.

 

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So Vieles, das wächst, wird doch nie tragen Frucht.

Allem, was lebt, drohen Unglück und Schmerzen.

Ein jeder kann werden schon gleich heimgesucht.

Wer willig, kann Helfen und Trösten betreiben,

versuchen, zu lindern ihm greifbare Not.

Da Antun von Leid wohl niemals auszumerzen,

sei’s sittsam, nicht mal gutes Wort schuldig bleiben,

zu pflegen, was blüht, wenn auch Unwetter droht!